Arztbesuche und Untersuchungen bei Parkinson – Worauf du achten solltest

Der Umgang mit Arztbesuchen und Untersuchungen ist ein entscheidender Bestandteil im Leben eines Parkinson-Patienten. Erfahre, wie du das Beste aus deinen Arztterminen herausholst, welche Untersuchungen sinnvoll sind und wie du mit Medikamenten und Nebenwirkungen umgehst.
Der Umgang mit Arztbesuchen und Untersuchungen ist ein entscheidender Bestandteil im Leben eines Parkinson-Patienten. Erfahre, wie du das Beste aus deinen Arztterminen herausholst, welche Untersuchungen sinnvoll sind und wie du mit Medikamenten und Nebenwirkungen umgehst.
Verfasst von
Michael Baron
Letzte Änderung
February 1, 2025
Lesezet
3 min
Kategorie
Einführung und Grundlagen

Arztbesuche und Untersuchungen – Eine Herausforderung mit Strategie meistern

Ein Leben mit Parkinson bringt viele Veränderungen mit sich. Eine davon ist die regelmäßige ärztliche Betreuung, die für eine optimale Behandlung essenziell ist. Vor allem Neurologen spielen eine Schlüsselrolle, da sie die Therapieplanung übernehmen und dich medikamentös einstellen. Doch kein Neurologe gleicht dem anderen – jeder hat seine eigene Herangehensweise. Unterschiede in den Behandlungsstrategien können sich aus verschiedenen Bildungswegen, Spezialisierungen oder auch persönlichen Erfahrungen ergeben.

Letztendlich sind Ärzte – so wie Handwerker – Experten auf ihrem Gebiet, die versuchen, mit den verfügbaren Werkzeugen, also Medikamenten und Therapien, deine Beschwerden zu lindern. Doch Parkinson ist eine sehr individuelle Erkrankung, und häufig funktioniert das Prinzip „Try and Error“. Das erste Medikament oder die anfängliche Dosierung mag nicht immer ideal sein. Es braucht Zeit, Anpassungen und manchmal auch Geduld, um die richtige Therapie für dich zu finden.

Dein Mitspracherecht ist entscheidend

Trotz ihres Fachwissens ist es wichtig, dass du dich nicht einfach nur auf die Entscheidungen deines Arztes verlässt. Es geht um dich, deinen Körper und deine Lebensqualität. Du hast jederzeit das Recht:

  • eine Therapie in Frage zu stellen,
  • um Anpassungen zu bitten,
  • eine Behandlung abzulehnen oder
  • dir eine zweite Meinung einzuholen.

Dein Arzt ist dein medizinischer Begleiter, aber du bist derjenige, der mit den Auswirkungen der Therapie leben muss. Deshalb ist eine offene Kommunikation essenziell.Die richtige Medikamenteneinnahme – Langsam steigern!Ein wichtiger Aspekt der Parkinson-Therapie ist die Medikamenteneinstellung. Dabei gilt eine Grundregel: Medikamente sollten langsam eingeschlichen werden. Das bedeutet, dass du nicht sofort die Maximaldosis einnimmst. Warum?

  1. Eine zu schnelle Steigerung kann ernsthafte Nebenwirkungen hervorrufen.
  2. Dein Körper braucht Zeit, um sich an die neue Medikation zu gewöhnen.
  3. Falls es zu Nebenwirkungen kommt, ist es einfacher, die Ursache zu identifizieren.

Ebenso sollten neue Medikamente nicht gleichzeitig eingeführt werden. Wenn du zwei oder mehr Medikamente auf einmal beginnst, kann es schwer sein, herauszufinden, welches Präparat Probleme verursacht. Deshalb solltest du deinem Körper zwischen neuen Medikamenten mindestens zwei bis vier Wochen Zeit zur Anpassung geben.Risiken und Nebenwirkungen – Der richtige Umgang mit dem BeipackzettelWer kennt sie nicht, die scheinbar endlosen Warnhinweise in Medikamentenwerbungen? „Bei Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker“ – dieser Satz ist zwar sinnvoll, kann aber auch Verunsicherung auslösen.Die Beipackzettel enthalten wertvolle Informationen, aber sie listen auch seltene Nebenwirkungen auf, die dich unter Umständen unnötig beunruhigen könnten. Hier gibt es zwei Herangehensweisen:

  1. Sicher ist sicher: Lies den Beipackzettel gründlich, informiere dich über alle Risiken und entscheide danach, ob du das Medikament einnehmen möchtest. Falls du unsicher bist, sprich mit deinem Arzt.
  2. Der „rote Autos“-Effekt: Hast du schon mal ein rotes Auto gekauft und danach plötzlich überall rote Autos gesehen? Ähnlich verhält es sich mit Nebenwirkungen. Wenn du den Beipackzettel liest, achtest du möglicherweise übertrieben auf Symptome, die du ohne Vorwissen gar nicht bemerkt hättest.

Ich persönlich lasse den Beipackzettel von einer Vertrauensperson durchlesen und mir nur bei wirklich relevanten Risiken Bescheid geben. Den Zettel selbst lese ich erst nach einem Monat, um eine objektive Einschätzung über mögliche Nebenwirkungen treffen zu können.Warum ein Blutbild wichtig istVor der Einführung eines neuen Medikaments empfehle ich dir, ein großes Blutbild anfertigen zu lassen. Dies hat zwei Vorteile:

  1. Es gibt dir eine Ausgangsbasis, um Veränderungen durch die Medikation frühzeitig zu erkennen.
  2. Viele Medikamente beeinflussen die Organfunktion (z. B. Leber oder Nieren). Ein regelmäßiges Blutbild hilft, mögliche Schäden zu vermeiden.

Sprich mit deinem Arzt über die Möglichkeit einer engmaschigen Kontrolle, insbesondere wenn du eine neue Medikation beginnst oder deine Dosierung änderst.Regelmäßige Untersuchungen und Quick-ChecksNeben den großen vierteljährlichen Untersuchungen beim Neurologen, die den Krankheitsverlauf dokumentieren, empfehle ich regelmäßige Quick-Checks. Diese kurzen Untersuchungen helfen dabei, Veränderungen frühzeitig zu erkennen und gegebenenfalls schnell zu reagieren.Was kann ein Quick-Check beinhalten?

  • Kontrolle deiner Beweglichkeit und Motorik
  • Überprüfung deines mentalen Zustands (Stimmung, Gedächtnis)
  • Erfassung von Nebenwirkungen oder neuen Symptomen
  • Anpassung kleinerer Therapiebausteine

Diese Checks können auch telefonisch durch eine qualifizierte Fachkraft deiner Praxis erfolgen, sodass dein Neurologe entlastet wird. Gerade bei Parkinson sind kleine Anpassungen oft ausreichend, um große Verbesserungen in der Lebensqualität zu erzielen.Dein Körper, deine VerantwortungParkinson ist eine Herausforderung – aber du bist nicht machtlos. Indem du dich gut vorbereitest, eine aktive Rolle in deiner Behandlung einnimmst und bewusste Entscheidungen triffst, kannst du viel für dein Wohlbefinden tun.Ein paar abschließende Tipps:

  • Notiere dir Fragen und Symptome vor jedem Arztbesuch.
  • Führe ein Tagebuch über deine Medikamente und ihre Wirkung.
  • Höre auf dein Bauchgefühl – wenn sich etwas nicht richtig anfühlt, sprich es an!
  • Lasse dich nicht verunsichern – die richtige Therapie zu finden, ist ein Prozess.

Ein guter Arzt wird dich unterstützen, aber du bist der wichtigste Experte für dein eigenes Leben. Bleib informiert, bleib dran und vor allem: Bleib zuversichtlich!

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