Ein Leben mit Parkinson bringt viele Veränderungen mit sich. Eine davon ist die regelmäßige ärztliche Betreuung, die für eine optimale Behandlung essenziell ist. Vor allem Neurologen spielen eine Schlüsselrolle, da sie die Therapieplanung übernehmen und dich medikamentös einstellen. Doch kein Neurologe gleicht dem anderen – jeder hat seine eigene Herangehensweise. Unterschiede in den Behandlungsstrategien können sich aus verschiedenen Bildungswegen, Spezialisierungen oder auch persönlichen Erfahrungen ergeben.
Letztendlich sind Ärzte – so wie Handwerker – Experten auf ihrem Gebiet, die versuchen, mit den verfügbaren Werkzeugen, also Medikamenten und Therapien, deine Beschwerden zu lindern. Doch Parkinson ist eine sehr individuelle Erkrankung, und häufig funktioniert das Prinzip „Try and Error“. Das erste Medikament oder die anfängliche Dosierung mag nicht immer ideal sein. Es braucht Zeit, Anpassungen und manchmal auch Geduld, um die richtige Therapie für dich zu finden.
Dein Mitspracherecht ist entscheidend
Trotz ihres Fachwissens ist es wichtig, dass du dich nicht einfach nur auf die Entscheidungen deines Arztes verlässt. Es geht um dich, deinen Körper und deine Lebensqualität. Du hast jederzeit das Recht:
Dein Arzt ist dein medizinischer Begleiter, aber du bist derjenige, der mit den Auswirkungen der Therapie leben muss. Deshalb ist eine offene Kommunikation essenziell.Die richtige Medikamenteneinnahme – Langsam steigern!Ein wichtiger Aspekt der Parkinson-Therapie ist die Medikamenteneinstellung. Dabei gilt eine Grundregel: Medikamente sollten langsam eingeschlichen werden. Das bedeutet, dass du nicht sofort die Maximaldosis einnimmst. Warum?
Ebenso sollten neue Medikamente nicht gleichzeitig eingeführt werden. Wenn du zwei oder mehr Medikamente auf einmal beginnst, kann es schwer sein, herauszufinden, welches Präparat Probleme verursacht. Deshalb solltest du deinem Körper zwischen neuen Medikamenten mindestens zwei bis vier Wochen Zeit zur Anpassung geben.Risiken und Nebenwirkungen – Der richtige Umgang mit dem BeipackzettelWer kennt sie nicht, die scheinbar endlosen Warnhinweise in Medikamentenwerbungen? „Bei Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker“ – dieser Satz ist zwar sinnvoll, kann aber auch Verunsicherung auslösen.Die Beipackzettel enthalten wertvolle Informationen, aber sie listen auch seltene Nebenwirkungen auf, die dich unter Umständen unnötig beunruhigen könnten. Hier gibt es zwei Herangehensweisen:
Ich persönlich lasse den Beipackzettel von einer Vertrauensperson durchlesen und mir nur bei wirklich relevanten Risiken Bescheid geben. Den Zettel selbst lese ich erst nach einem Monat, um eine objektive Einschätzung über mögliche Nebenwirkungen treffen zu können.Warum ein Blutbild wichtig istVor der Einführung eines neuen Medikaments empfehle ich dir, ein großes Blutbild anfertigen zu lassen. Dies hat zwei Vorteile:
Sprich mit deinem Arzt über die Möglichkeit einer engmaschigen Kontrolle, insbesondere wenn du eine neue Medikation beginnst oder deine Dosierung änderst.Regelmäßige Untersuchungen und Quick-ChecksNeben den großen vierteljährlichen Untersuchungen beim Neurologen, die den Krankheitsverlauf dokumentieren, empfehle ich regelmäßige Quick-Checks. Diese kurzen Untersuchungen helfen dabei, Veränderungen frühzeitig zu erkennen und gegebenenfalls schnell zu reagieren.Was kann ein Quick-Check beinhalten?
Diese Checks können auch telefonisch durch eine qualifizierte Fachkraft deiner Praxis erfolgen, sodass dein Neurologe entlastet wird. Gerade bei Parkinson sind kleine Anpassungen oft ausreichend, um große Verbesserungen in der Lebensqualität zu erzielen.Dein Körper, deine VerantwortungParkinson ist eine Herausforderung – aber du bist nicht machtlos. Indem du dich gut vorbereitest, eine aktive Rolle in deiner Behandlung einnimmst und bewusste Entscheidungen triffst, kannst du viel für dein Wohlbefinden tun.Ein paar abschließende Tipps:
Ein guter Arzt wird dich unterstützen, aber du bist der wichtigste Experte für dein eigenes Leben. Bleib informiert, bleib dran und vor allem: Bleib zuversichtlich!