Was ist Morbus Parkinson? Eine umfassende Einführung in die Krankheit

Erfahren Sie alles über Morbus Parkinson: von den Ursachen und Symptomen über Diagnoseverfahren bis hin zu Behandlungsmöglichkeiten. Ein umfassender Leitfaden für Betroffene und Interessierte
Erfahren Sie alles über Morbus Parkinson: von den Ursachen und Symptomen über Diagnoseverfahren bis hin zu Behandlungsmöglichkeiten. Ein umfassender Leitfaden für Betroffene und Interessierte
Verfasst von
Michael Baron
Letzte Änderung
February 1, 2025
Lesezet
2 min
Kategorie
Einführung und Grundlagen

Was ist Morbus Parkinson? Eine umfassende Einführung in die Krankheit

Morbus Parkinson ist eine der häufigsten neurologischen Erkrankungen weltweit, die Millionen von Menschen betrifft. Die Krankheit zeichnet sich durch motorische und nicht-motorische Symptome aus und hat einen erheblichen Einfluss auf die Lebensqualität der Betroffenen. Doch was genau ist Parkinson, wie entsteht es, und welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es? In diesem Artikel beleuchten wir die wichtigsten Aspekte dieser Erkrankung, um ein Verständnis für ihre Komplexität zu schaffen.

Was ist Parkinson?

Morbus Parkinson ist eine chronische und progressive Erkrankung des zentralen Nervensystems. Sie betrifft primär die motorischen Fähigkeiten, da bestimmte Nervenzellen im Gehirn, die Dopamin produzieren, absterben. Dopamin ist ein entscheidender Neurotransmitter, der Bewegungen koordiniert und reguliert.

Definition und medizinische Grundlagen

Die Krankheit wurde nach dem britischen Arzt James Parkinson benannt, der sie 1817 erstmals als „Schüttel-Lähmung“ beschrieb. Sie gehört zu den neurodegenerativen Erkrankungen und ist nach Alzheimer die zweithäufigste ihrer Art. Ein Hauptmerkmal von Parkinson ist der Verlust dopaminerger Neuronen in der Substantia nigra, einem Teil des Mittelhirns.

Ursachen von Parkinson

Die genauen Ursachen von Morbus Parkinson sind noch nicht vollständig geklärt. Wissenschaftler gehen jedoch von einem Zusammenspiel genetischer und umweltbedingter Faktoren aus.

  • Genetische Faktoren: Etwa 10–15 % der Parkinson-Fälle sind auf genetische Mutationen zurückzuführen, darunter Mutationen in den Genen LRRK2 und PARK2.
  • Umweltfaktoren: Toxine wie Pestizide und Herbizide können das Risiko für Parkinson erhöhen. Auch Schwermetalle wie Mangan oder Umweltverschmutzung spielen möglicherweise eine Rolle.
  • Alter: Das Risiko, an Parkinson zu erkranken, steigt mit dem Alter. Die meisten Diagnosen erfolgen nach dem 60. Lebensjahr.

Symptome von Parkinson

Die Symptome von Morbus Parkinson lassen sich in motorische und nicht-motorische Symptome unterteilen.

Motorische Symptome

  1. Tremor: Zittern, das häufig in Ruhe auftritt und typischerweise Hände, Beine oder Kinn betrifft.
  2. Rigor: Muskelsteifheit, die Bewegungen einschränken kann.
  3. Bradykinese: Verlangsamte Bewegungen, die alltägliche Aufgaben erschweren.
  4. Haltungsinstabilität: Probleme mit dem Gleichgewicht, die zu Stürzen führen können.

Nicht-motorische Symptome

  1. Schlafstörungen: Einschlafprobleme, Schlafapnoe oder Restless-Legs-Syndrom.
  2. Riechstörungen: Verlust des Geruchssinns, oft eines der frühesten Anzeichen.
  3. Verdauungsprobleme: Verstopfung und andere gastrointestinale Beschwerden.
  4. Kognitive Beeinträchtigungen: Konzentrationsprobleme oder Demenz im späteren Verlauf der Krankheit.
  5. Psychische Symptome: Depressionen und Angstzustände sind häufige Begleiterscheinungen.

Diagnose von Parkinson

Die Diagnose von Morbus Parkinson erfolgt üblicherweise durch einen Neurologen und basiert auf klinischen Untersuchungen sowie der Krankengeschichte. Es gibt keinen spezifischen Labortest zur Bestätigung der Krankheit, jedoch können folgende Methoden zur Diagnosestellung beitragen:

  • Neurologische Untersuchung: Testen von Reflexen, Muskelkraft und Bewegungskoordination.
  • Bildgebende Verfahren: Methoden wie MRT, CT oder PET können genutzt werden, um andere Erkrankungen auszuschließen.
  • Dopamin-Transporter-Scan (DaT-SCAN): Ein spezieller Scan zur Visualisierung dopaminerger Neuronen.

Behandlung von Parkinson

Es gibt bisher keine Heilung für Parkinson, jedoch zahlreiche Behandlungsansätze, um Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern.

Medikamentöse Therapie

  1. Levodopa: Das am häufigsten verschriebene Medikament, das im Gehirn in Dopamin umgewandelt wird.
  2. Dopaminagonisten: Medikamente, die die Wirkung von Dopamin im Gehirn nachahmen.
  3. MAO-B-Hemmer: Diese hemmen den Abbau von Dopamin und verlängern dessen Wirkung.

Nicht-medikamentöse Ansätze

  • Physiotherapie: Verbesserung der Beweglichkeit und Reduktion von Muskelsteifheit.
  • Ergotherapie: Hilfe bei der Bewältigung alltäglicher Aufgaben.
  • Logopädie: Verbesserung von Sprach- und Schluckproblemen.
  • Psychologische Betreuung: Unterstützung bei der Bewältigung emotionaler Herausforderungen.

Chirurgische Eingriffe

  • Tiefenhirnstimulation (THS): Elektroden werden ins Gehirn implantiert, um bestimmte Bereiche zu stimulieren und Symptome zu lindern.

Lebensstil und Selbstmanagement

Neben der medizinischen Behandlung können Betroffene selbst viel tun, um ihre Lebensqualität zu steigern:

  • Regelmäßige Bewegung: Sportarten wie Tai Chi, Yoga oder Schwimmen helfen, die Beweglichkeit zu erhalten.
  • Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung kann die allgemeine Gesundheit fördern.
  • Stressbewältigung: Entspannungstechniken wie Meditation oder Achtsamkeit können helfen, Stress abzubauen.

Forschung und Ausblick

Die Forschung zu Morbus Parkinson schreitet stetig voran. Wissenschaftler arbeiten an neuen Medikamenten, Zelltherapien und Gentherapien, um die Krankheit besser zu verstehen und zu behandeln. Hoffnung liegt auch auf der Entwicklung von Biomarkern, die eine frühzeitige Diagnose ermöglichen könnten.

Fazit

Morbus Parkinson ist eine komplexe Krankheit, die sowohl Betroffene als auch deren Umfeld vor große Herausforderungen stellt. Ein umfassendes Verständnis der Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten kann jedoch helfen, den Alltag besser zu bewältigen und die Lebensqualität zu steigern. Während die Krankheit nicht heilbar ist, können fortschrittliche Therapien und individuelle Maßnahmen einen positiven Unterschied machen.

Quellenangaben:

  1. Parkinson’s Foundation: www.parkinson.org
  2. Deutsche Parkinson Gesellschaft: www.parkinson-gesellschaft.de
  3. James Parkinson’s "An Essay on the Shaking Palsy" (1817)
  4. Mayo Clinic: www.mayoclinic.org
  5. National Institute on Aging: www.nia.nih.gov

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